Auf großes Interesse stieß der Cross-Innovation Workshop im Rahmen des chem2biz zum Thema „Innovationen im Kunststoff-Recycling“ am 4. Juli 2019 im TZL-Regionales Innovationszentrum Ludwigshafen.
Nach dem gemeinsamen Mittagsimbiss begrüßte TZL-Geschäftsführer und chem2biz-Projektleiter die Anwesenden. In seiner kurzen Ansprache betonte Michael Hanf, dass die Thematik Kunststoffabfälle weltweit eine hohe Aktualität besitzt, so dass das chem2biz einen positiven Impuls in der öffentlichen Wahrnehmung setzen und aufzeigen möchte welche Innovationen, aus der Region auf den Weg gebracht werden.
Holger Bengs führte die Moderation des Workshops und hieß die Teilnehmer des Workshops Willkommen. Nach der Vorstellungsrunde stellte Sebastian Schulze das Projekt ChemCycling der BASF vor. Ziel ist es, Kunststoffabfälle, die bisher deponiert oder verbrannt werden, durch chemische Verfahrenzu recyceln und damit Recycling-Produkte in einer Qualität zu produzieren, die mit der ursprünglichen Qualität vergleichbar ist.
Danach präsentierte Thomas Keßler die Projekte des vor einem Jahr gegründeten Unternehmens Genie Enterprise Inc. Niederlassung Deutschland. Die Entwicklung einer Künstlichen Nase für Wein hat dazu geführt, dass die Künstliche Nase auch Einsatz bei Kunststoffen findet. Diese sogenannte E-Nose soll die Geruchs-Qualität von Kunststoffen und Granulaten überprüfen, so dass unerwünschte Stoffe auch in geringen Konzentrationen entdeckt werden können.
Nach der Kaffeepause, die für Gespräche und zum Netzwerken genutzt wurde, stellte Prof. Bernhard Wolf das in Mainz ansässige Unternehmen WEE-Solve GmbH vor. Die 2007 gegründete Firma bietet Dienstleistungen im Bereich Fraktionierung und Reinigung von Polymeren und deren Analytik. Durch die Fraktionierung werden unerwünschte Bestandteile im technischen Maßstab abgetrennt und dadurch die Eigenschaften von Polymeren optimiert. Die Fraktioniermethode basiert auf einer flüssig-flüssig Phasenseparation und ist damit prinzipiell auf alle löslichen Polymere anwendbar.
Im Anschluss präsentierte David Thönes den MAKERSPACE Rhein-Neckar, der im Juli 2017 in Ludwigshafen eröffnet wurde. Ein besonderes Highlight ist der 3D-Drucker. Ein Ziel des MAKERSPACE ist, das Druckmaterial für den 3D-Drucker zu recyceln, da das Filament sehr teuer ist. Eine weitere Idee ist, durch Infill und Multimaterialdruck Material einzusparen.
Last but not least berichtete Dr. Tobias Illg von der Transferinitiative Rheinland-Pfalz, die in den Bereichen Personalisierte Medizin, Industrie 4.0 sowie Leichtbau und Neue Materialien aktiv ist. Ziel der Initiative ist, die Kooperation zwischen Unternehmen sowie Wirtschaft und Wissenschaft zu verbessern und Serviceleistungen für Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen und Multiplikatoren zu bieten und Innovation und Technologietransfer zu fördern.
In der Abschluss-Diskussionsrunde kristallisierten sich schon erste Kooperationsanbahnungen heraus. Es konnten gute Kontakte geknüpft werden und es fand ein reger Austausch zwischen den Teilnehmern statt.
Durch dieses Workshop-Format gelingt es, Cross-Innovation-Potenziale am Rand der Chemie und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie Wertschöpfungs- und Innovationsprozessketten zu stimulieren und wichtige Kontakte zwischen den Teilnehmern herzustellen.